Warum die unverarbeiteten Traumata unserer (Groß-)Eltern immer noch in unseren Seelen wirken
Vortrag mit Petra Bauer, Leiterin der werkstatt-leben, um 19 Uhr im Gemeindehaus St. Pauli. Der Vortrag ist Teil der Veranstaltungsreihe im Lemgo zum 80. Jahrestag des Kriegsendes.
„Wie kann es sein, dass jemand beim Erklingen von Sirenen den Drang verspürt, unter eine Brücke flüchten zu wollen, obwohl er nie einen Angriff erlebte? Und wie kommt es, dass ein junger Mensch aus liebevollem Elternhaus starke Angst hat, nahe stehende Menschen zu verlieren, ohne selbst je eine Verlusterfahrung gemacht zu haben?“
Schwerwiegende traumatische Ereignisse, wie Krieg, sexueller Missbrauch oder Vernachlässigung im Kindesalter, die von den betroffenen Personen nicht verarbeitet und integriert wurden, sind nicht nur für die Geschädigten eine lebenslange Belastung, sondern werden oft unbewusst an deren Kinder und Enkelkinder weitergegeben.
Diese leiden dann wiederum oft an Folgeerscheinungen, beispielsweise an Ängsten, Depressionen oder an Schuld- und Schamgefühlen, ohne einen Bezug zur eigenen Lebensgeschichte herstellen zu können. Dabei ist zu beachten, dass die Generation der Nachfahren wiederum eine Generation von Vorfahren ist, welche heute die Chance hat, aus den Erkenntnissen der Traumaforschung zu profitieren und die Weitergabe an die nächste Generation zu beenden.
Petra Bauer gibt eine Übersicht über die Mechanismen der transgenerationalen Traumaweitergabe und stellt Präventionsmöglichkeiten vor.
Es gibt auch die Möglichkeit, am 24. Mai an einem vertiefenden Seminar teilzunehmen. Die Teilnahme am Vortrag ist die Voraussetzung dafür.
